Die „Wirbelbegradigung der göttlichen Neuausrichtung“ ist eine Form des geistigen Heilens. Sie basiert auf der Annahme, dass körperliche Beschwerden, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule, oft eine Ursache in seelischen oder energetischen Blockaden haben. Es ist keine manuelle oder physische Korrektur im herkömmlichen Sinne.
Kernkonzepte:
- Geistige Dimension: Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass der Körper durch eine „göttliche Ordnung“ oder „Urkraft Gottes“ gesteuert wird. Wenn diese Ordnung gestört ist, können sich körperliche Symptome manifestieren.
- Energiefluss: Es wird davon ausgegangen, dass Energiebahnen im Körper blockiert sein können, was zu Fehlstellungen der Wirbelsäule, Beckenschiefstand und Beinlängendifferenzen führen kann.
- Selbstheilungskräfte: Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und eine „Neuausrichtung“ auf geistiger Ebene zu ermöglichen. Dies soll dann eine sichtbare und dauerhafte Aufrichtung von Becken und Wirbelsäule bewirken.
- Ohne physische Manipulation: Im Gegensatz zu chiropraktischen oder osteopathischen Methoden gibt es hier keine direkten physischen Eingriffe am Skelett. Die Wirkung soll durch reine „göttliche Energie“ oder ein „intelligentes Prinzip“ erfolgen.
- Ganzheitlicher Ansatz: Die Behandlung zielt nicht nur auf die Wirbelsäule ab, sondern auf den ganzen Menschen (Körper, Geist und Seele) und soll auch psychische und seelische Aspekte beeinflussen.
- Einmalige Anwendung: Oft wird betont, dass eine einzige Behandlung ausreichend ist, um eine dauerhafte Veränderung zu bewirken, da die Ursache auf geistiger Ebene gelöst wird. Nachbehandlungen können aber in bestimmten Fällen empfohlen werden, um tieferliegende Themen zu bearbeiten.
Wie es angeblich funktioniert:
Der Behandler (oft ein Geistheiler) wirkt als Kanal für die „göttliche Energie“. Durch Gebete, Intentionen und eine bewusste Verbindung zur „Quelle“ soll der Körper des Klienten dazu angeregt werden, sich selbst neu auszurichten. Häufig werden vor und nach der Behandlung Fotos oder Messungen gemacht, um die (angebliche) Veränderung der Körperhaltung, des Beckenschiefstands oder der Beinlängendifferenz zu dokumentieren.
Wichtiger Hinweis: Die Wirksamkeit der „Wirbelbegradigung der göttlichen Neuausrichtung“ ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht belegt und wird der Kategorie der alternativen oder esoterischen Heilmethoden zugeordnet.
Atlas Korrektur
Die „Atlas Korrektur“ (auch Atlastherapie oder Atlaskorrektur genannt) ist eine manualtherapeutische Behandlungsform, die sich auf den Atlas, den ersten Halswirbel (C1), konzentriert. Der Atlas trägt den Kopf und spielt eine entscheidende Rolle für die Statik der gesamten Wirbelsäule und das Nervensystem.
Kernkonzepte:
- Bedeutung des Atlas: Der Atlas ist ein Schlüsselwirbel. Eine Fehlstellung, Verschiebung oder Blockierung des Atlas kann weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben, da er sich in unmittelbarer Nähe zum Hirnstamm befindet und wichtige Nerven und Blutgefäße passieren.
- Symptome einer Atlasfehlstellung: Eine Fehlstellung des Atlas wird mit einer Vielzahl von Beschwerden in Verbindung gebracht, darunter:
- Kopfschmerzen, Migräne
- Nacken- und Schulterschmerzen, Verspannungen
- Schwindel, Benommenheit
- Tinnitus, Kieferprobleme
- Rückenprobleme (Bandscheiben, Skoliose)
- Gleichgewichtsstörungen
- Psychische Instabilität
- Wiederherstellung der natürlichen Position: Ziel der Atlaskorrektur ist es, den Atlas in seine optimale, natürliche Position zurückzubringen.
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte: Durch die Korrektur des Atlas soll der Körper sein Gleichgewicht wiederfinden und die Selbstheilungskräfte aktivieren, was zu einer Linderung oder Beseitigung der genannten Symptome führen kann.
Wie es funktioniert (verschiedene Methoden):
Es gibt verschiedene Methoden der Atlaskorrektur, die von geschulten Therapeuten (Ärzten, Heilpraktikern, Physiotherapeuten) angewendet werden. Die gängigsten Ansätze sind:
- Manuelle Techniken (z.B. AtlasPROfilax® nach René-C. Schümperli): Hierbei werden sanfte, aber gezielte Druck- und Vibrationsimpulse mit den Fingern auf bestimmte Muskeln um den Atlas herum ausgeübt. Dies soll die tiefliegende Muskulatur entspannen und dem Atlas ermöglichen, in seine physiologische Position zurückzugleiten. Es ist kein „Einrenken“ im chiropraktischen Sinne mit ruckartigen Bewegungen.
- Gerätegestützte Techniken (z.B. mit Stoßwellengeräten oder Vibrationsgeräten): Hierbei werden spezielle Geräte eingesetzt, um Vibrationen oder Stoßwellen auf die Muskulatur im Atlasbereich zu übertragen. Dies soll ebenfalls zur Entspannung und Repositionierung des Atlas beitragen.
- Vorgespräch und Befund: Vor der eigentlichen Korrektur findet immer ein ausführliches Gespräch und eine palpatorische Untersuchung statt, um die Notwendigkeit und die genaue Art der Behandlung zu bestimmen.
- In der Regel ein bis zwei Sitzungen: Viele Methoden der Atlaskorrektur behaupten, dass ein bis zwei Behandlungen ausreichen, um eine dauerhafte Verbesserung zu erzielen. Es gibt oft einen Kontrolltermin nach einigen Wochen, um die Veränderungen zu überprüfen.
Wichtiger Hinweis: Während die Atlaskorrektur bei vielen Menschen positive Ergebnisse zeigt und von einigen Therapeuten als effektive Methode angesehen wird, ist sie in der klassischen Schulmedizin teilweise umstritten. Die wissenschaftliche Evidenz für die dauerhafte „Fehlstellung“ des Atlas und die Wirksamkeit aller Korrekturmethoden wird noch diskutiert. Es ist wichtig, einen qualifizierten und erfahrenen Therapeuten zu wählen und sich umfassend beraten zu lassen.
Zusammenfassend:
Die „Wirbelbegradigung der göttlichen Neuausrichtung“ ist ein spiritueller/energetischer Ansatz, der auf der Annahme basiert, dass geistige Blockaden körperliche Fehlstellungen verursachen. Die „Atlas Korrektur“ ist ein manualtherapeutischer Ansatz, der sich auf die physikalische Ausrichtung des ersten Halswirbels konzentriert. Beide Ansätze haben das Ziel, die Körperstatik zu verbessern und Beschwerden zu lindern, unterscheiden sich aber grundlegend in ihrer Philosophie und Methodik.